„Ich liebe es, ganz für mich allein zu spielen. Zeitlosigkeit und Zweckfreiheit genießen. Eine Tonfolge wenden, spüren, hören. Im flow sein, Zuhörer und Steuermann zugleich. Und dann: vermeintlich Unvereinbares aufeinander treffen lassen, Überraschung erleben. Frei sein.“
In seinem Solorecital Liebesdisziplin / By myself nähert sich Jan-Filip Tupa sogenannten „Täglichen Übungen“ und Cello-Etüden aus der Zeit zwischen 1745 und 1905 auf spielerische Weise. Sie werden zu Stationen einer nicht-linearen Erzählung, zu Ankerpunkten einer frei improvisierten Expedition von Frühklassik zur Moderne, von Pflichterfüllung zur Freiheit, von vergeblichem Perfektionsstreben zur Fantasie.Inspiration für die Idee ist das Soloalbum „By Myself“ des bahnbrechend improvisierenden Cellisten Abdul Wadud aus dem Jahr 1977
Abdul Wadud (1947 - 2022) amerikanischer Cellist und Komponist Er war bekannt sowohl im Jazz wie auch in der Klassik. Wadud’s Komponistenkollegin Tomeka Reid lobte Abdul Wadud’s "Camille" in einem Artikel der New York Times aus dem Jahr 2020 als Musik, die man spielen könnte, um Freunde in das Cello zu verlieben.
James Tenney ( 1934-2006) amerikanischer Komponist und Musiktheoretiker. Cellogramm ist Teil seiner «Postal Pieces». Stücke gedruckt auf Postkarten , welche er gern als Koan bezeichnet,
Julius Klengel (1859-1933,) Cellist, Komponist, Musiklehrer. Julius Klengel verfügte neben seinem Talent als Cellist auch über eine besondere pädagogische Begabung. Ab 1911 gehörte er auch zu den Lehrern des neu gegründeten Thüringer Konservatoriums für Musik in Erfurt.
Jean Pierre Duport (1741 -1818 Cellist des späten 18. und frühen 19. Jh. Zusammen mit seinem Bruder Jean-Louis Duport (ebenfalls Cellist) war er im Musikleben Frankreichs und Deutschlands aktiv. Jean-Pierre war der Sohn eines Tanzmeisters und ein Schüler des Begründers der französischen Celloschule Martin Berteau (1691-1771).
David Popper (1843-1913) geboren in Prag, Cellist und Komponist. Er war sowohl als Cellist an der Hofoper in Wien wie auch als Kammermusiker und Solist tätig. Zudem war er Lehrer am Konservatroium St.Petersburg und Budapest.
Louis R. Feuillard (1872-1941) war ein französischer Professor am Conservatoire de Paris, Kammermusiker und Cellist eines Streichquartetts.Er wurde für sein pädagogisches Gespür vor allem als Professor des berühmten Cellisten Paul Tortelier bekannt. Seine » Exercises journaliers » decken die wichtigsten Aspekte der Cellotechnik ab, Vor allem wegen des logischen Aufbaus der Übungen gehören sie seit ihrem Erscheinen im Jahr 1919 zum Standardlehrwerk für das Cello.
Jan-Filip Ťupa liebt zeitgenössische Musik und mehr noch das Cellospiel. Wegen seiner Faszination für Explosivstoffe ist er Cellist und nicht Chemiker geworden.
Nach seinem Studium, unter anderem bei Raphael Wallfisch an der Guildhall School of Music & Drama in London, war er 2006/07 Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie, Frankfurt. Seitdem tüftelt und forscht er mit Vorliebe an mikrotonalen Centabweichungen oder kruden Temporelationen. Zu heftigen Reaktionen kommt es heute noch – auf der Bühne dank seiner Leidenschaft.