Dieses Konzert steht im Zeichen von Johannes Brahms. Der grosse kompositorische Bogen geht von einem der Spätwerke, dem Klarinettenquintett op. 115 zurück zur frühen Schaffensphase, zur Ballade op. 10, ursprünglich für Klavier komponiert, welche vom Komponisten Gérard Pesson transkribiert wurde.
Johannes Brahms (1833-1897): Klarinettenquintett h-moll, op. 115 Allegro - Adagio - Andantino - Con moto
Der traurig-schöne Klang des Fin de siècle liegt wie Nebelschwaden über der Aare gleich im 1891 komponierten Klarinettenquintett. Brahms war tief beeindruckt und inspiriert vom Klarinettisten Richard Mühlfeld, eigentlich Violinist, der sich heimlich und ohne Anleitung zum virtuosen Klarinettisten ausgebildet hatte, dass Brahms für diesen «besten Meister seines Instruments» das Klarinettenquintett schrieb. Der internationale Erfolg von Werk und Aufführungen verhalfen der Klarinette, die zu der Zeit ausser Mode geraten war, zur Renaissance. Gérard Pesson (*1958) Nebenstück eine Transkription der Ballade op. 10 von Johannes Brahms. " diese Ballade verfolgt mich buchstäblich seit Jahren..." Gérard Persson
«Diese Instrumentierung einer Ballade von Brahms ist ein Versuch, die seltsame Kontamination, die zwischen der musikalischen Erfindung und der Erinnerung stattfindet, zu fixieren, zu objektivieren. Diese Ballade aus Opus 10 hat mich jahrelang buchstäblich verfolgt: Ihre seltsame Form, ihr Tonumfang ohne Höhen, die Schönheit dieses anfänglichen Barcarolle-Satzes, ihr zentrales Cantando, in dem der Gesang in einer wabernden Textur ertränkt und von einer Art Choral unterbrochen wird. Sie hat mich so sehr bewohnt, weil ich sie nie wieder in meinem Gedächtnis gehört habe, wo sie nach und nach oxidiert ist, wie ein Gegenstand, der ins Meer gefallen ist. Der Versuch, sie zu transkribieren, bedeutete, sie wieder herauszufischen, sie in meinen Versuchen assimiliert wiederzufinden, beladen mit dem, was meine eigene musikalische Arbeit ihr hinzugefügt hatte…» Gérard Pesson.